Friederike Mayröcker
ist am 4. Juni 2021 mit 96 Jahren von uns
gegangen.
Kein Nachruf wird der Gewalt und der Zartheit ihrer Worte gerecht –
sie wird weiter bewundert bleiben.
In tiefstem Respekt, Kundwerk.
Meister Kramuri zeigt seine Kunst
Fotos by U. Fuchs
„Das kann man sich nicht bieten lassen!“
Martin M. Weinberger sprach für Selbstbestimmtes Österreich mit Prof. Gerhard Ruiss über die Folgen des „Kulturlockdowns“ für die Kunst- und Kulturschaffenden, die Kunstferne der Regierenden und die Notwendigkeit, den Druck zur Anhebung des Arbeitslosengeldes massiv zu erhöhen.
Lähmung als Grundstimmung
Der Bereich von Kunst und Kultur ist mit der Gastronomie der am längsten geschlossene Bereich des öffentlichen Lebens, entsprechend herrscht eine gelähmte Grundstimmung (min. 1:10–2:35).
Schlecht ver- und abgesichert
Zwar gibt es Unterstützungen, die das Schlimmste verhindern, aber es gibt kein Modell der Sozialversicherung, das dem Berufsfeld entsprechen würde. Die Versicherung als Neue Selbstständige über die SVS ist eine Notlösung (min. 2:57–5:30).
Warum der Mensch mehr will, als das Mammut erschlagen
Kunst und Kultur sind systemrelevant, bringen Lebensmut, Lebenslust, Lebensfreude, sind elementare Impulsgeber seit den Höhlenmalereien: „Warum will der Mensch mehr als das Mammut erschlagen?“ (min. 6:10–7:25)
Die Kunst- und Kulturferne der Regierenden
Wenn Skilifte offenbleiben, aber die Kunstbetriebe geschlossen werden, zeigt sich eine „große Kunstferne und Kulturferne“ der verantwortlichen Politiker/innen, die keine Ahnung davon haben, dass diese Welt der Kunst überhaupt existiert und welchen Wert sie hat. Das für den Skisport angeführte Argument der sozialen Verträglichkeit ist auf Kunst und Kultur im Speziellen anwendbar (min. 8:00–9:40).
Die Folgen der Krise in langer Sicht – „das Problem des Wiederkehrens“ und der „Hunger nach Begegnung“
Nach dem Lockdown, nach der Krise mit ihrem mental schrecklichen Erleben werden sich die massiven Folgen für Kunst und Kultur besonders bei den wenig abgesicherten Betrieben zeigen, es gibt ein „Problem des Wiederkehrens“. Damit verbunden sind die psychosozialen Folgen, die Gesellschaft wird weltfremder, das Rauskommen aus der Defensive erfordert viel Kraft. Depressionen, Verdrießmut und Kraftlosigkeit – auf der anderen Seite auch ein „Hunger nach Begegnung“, was Hoffnung gibt (min. 10:20–13:55).
Aufsperren – Offenhalten – Angehen der Kulturstrategie
Für die Regierung gibt es jetzt keinen anderen Weg mehr als Aufsperren, für Kunst und Kultur wurde alles ausgereizt, ein weiteres Zuhalten geht nicht mehr, es braucht das gemeinsame Hinausdenken, besonders für den bedrohten Bereich und die freie Szene, die nicht in öffentlicher Hand und von ihr finanziert sind. Es braucht die Frage: Was sind die Nahziele? Schon x-mal wurde die Kulturpolitik [vergeblich] an den Tisch eingeladen, um die im Programm der Regierung postulierte „Kulturstrategie“ zu konkretisieren – denn das „muss keine Überschrift bleiben“ (min. 14:30–17:15).
Keine Erhöhung des Arbeitslosengeldes? Das darf nicht wahr sein!
Die Initiativen zur Erhöhung des Arbeitslosengeldes sind unbedingt unterstützenswert, denn niemand kann zusehen wollen, wie große Teile der Bevölkerung in die Verelendungs- und Armutsfalle gehen. Auch die Kurzarbeit steht für eine katastrophale Lage. Es gibt so viele Leute, die arbeiten können, wollen, aber nicht dürfen, denen die Existenz unter den Füßen weggezogen wird. Es gibt keine Regierungs-Konzepte zur Erhöhung des Arbeitslosengeldes? Das darf nicht wahr sein! (min. 17:45-18:30)
Das ist eine staatliche Aufgabe – Punkt. Aus.
Du musst die Krise individuell aushalten, wird von denen gesagt, die dir auch sagen: „Du darfst jetzt nicht arbeiten.“ Viele wissen nicht, wie sie sich ihre Lebenshaltung leisten können, Miete, Heizung, Essen. Das ist eine staatliche Aufgabe, keine karitative. Es braucht eine Erhöhung. Punkt. Aus. Der Staat hat ja auch dafür gesorgt, dass es die Arbeit nicht gibt (min. 18:30–19:50).
Der blanke Zynismus: „Zudrehn, zudrehn, zudrehn, bis es knirscht, bis es nicht mehr geht“ – viel zu kurzsichtig.
Der neue Arbeitsminister Kocher erteilte der Arbeitslosengelderhöhung gleich eine Absage. Eine Erhöhung würde keinen Anreiz zu arbeiten schaffen. Das ist ein zynisches Argument – wer will denn freiwillig ausgegliedert sein aus der Gesellschaft? Nicht einmal eine temporäre Erhöhung bis zum Ende der Pandemie wird erwogen. Das ist nur mehr der blanke Zynismus. Da gibt es nur mehr die Hoffnung auf alle Initiativen zur Erhöhung des Arbeitslosengeldes, aber da muss sich der Druck massiv erhöhen. Die Regierung folgt einem Konzept von „Zudrehn, zudrehn, zudrehn, bis es knirscht, bis es nicht mehr geht“ – viel zu kurzsichtig (min. 20:20–21:50).
Das ist auch eine Frage des Stolzes. Das kann man sich nicht bieten lassen!
Diese Verweigerung der Erhöhung des Arbeitslosengeldes kann aber auch der Teil einer gezielten Dumping-Politik sein, wo dann die Leute zu niedrigsten Löhnen arbeiten müssen und wesentliche Teile der Bevölkerung auf der Strecke bleiben, wo die Situation benützt wird. Das kann man so nicht hinnehmen. „Ich habe selbst eine Arbeitervergangenheit. Das ist auch eine Frage des Stolzes. Das kann man sich nicht bieten lassen!“ (min. 21:50–22:40)
Unterstützung/Kontakt/Rückfragen: Personenkomitee Selbstbestimmtes Österreich (personenkomitee@selbstbestimmtes-oesterreich.at)
Östro 430: Keine Krise kann mich schocken 2020
Am Freitag, 9.10.2020, begann das diesjährige Salam Orient music & art festival, dieses Jahr auch mit der Bildenden Kunst dabei. Das Programm ist unbedingt sehens-, hörens- und erlebenswert. Unter Corona-Bedingungen ist das Stattfinden ein starkes Signal der Veranstalter*innen, dass sich Kunst und Kultur nicht unterkriegen lassen.
Das Konzert von Elaha Soroor & kefaya fand im Penzinger Loreley-Saal statt, auf die Einhaltung der Corona-Bestimmungen wurde geachtet, es gab eine Maskenpflicht auch während des Konzerts und trotzdem – die Musik ließ allen Widrigkeiten zum Trotz den Rhythmus siegen.
Elaha Soroor, eine afghanische Hazara und ehemalige Teilnehmerin der bekannten TV-Show Afghan Star hat eine wundervolle Stimme, mit der sie Lieder der afghanischen Folklore zur Begeisterung der auch bei diesem Konzert anwesenden Community zum Leben erweckt, aber auch eine starke Präsenz, die die Songs in einen neuen, politischen Kontext von Emanzipation und Empowerment stellt. Wesentlichen Anteil daran hat auch die berühmte Combo kefaya. Das arabische Wort "kefaya" trägt die Bedeutung von "Genug!" und war eine Parole des arabischen Frühlings. kefaya mit Al Mac Sween (Gitarre), Giuliano Modarelli (Keyboard) und Joost Hendrix (Schlagzeug) sind Profis einer eigenen Form des Fusion und bringen eine reife und souveräne Performance, von der sich die Zuhörer*innen leiten lassen können.
Dabei haben die Musiker*innen einiges auf sich genommen, um in Österreich dieses Konzert geben zu können. Nach der Rückkehr nach Großbritannien geht es erst einmal erzwungenermaßen für zwei Wochen in eine präventive Quarantäne.
Kundwerk sagt: Danke an euch – Die Künstler*innen weltweit brauchen solche starken Zeichen von Kunst und Kultur gegen diese Bedrohung ihrer Existenz und ihres Überlebens!
Es steht auf Messers Schneide!
Ein Charsi ist in Dari ein Kiffer. In dieser Interpretation von Kefaya und Elaha Soroor zeigt sich das Lied als eine Warnung an den Kiffer, dass Rausch und Lebensfreude keine Privilegien der Männer sind, sondern zusammen von freien Menschen genossen werden wollen.
Kontakt/Rückfragen: Gerhard Ruiss (gr@literaturhaus.at)
Versteckt auf dem Hut…
Zwei sich küssende Bienen –
Der Frosch grinst wissend.
Aufgeschoben, doch nicht aufgehoben. Wir kommen wieder – und auch auf anderen Wegen als gedacht. Alle Veranstaltungen werden stattfinden und Neues kommt dazu!
Kundwerk geht digital und in die Offensive, Kundwerk gibt auch alle Infos.
Ist SARS-COV2 erst mal gebannt, dann zeigen wir uns wieder Hand in Hand und auf der Bühne, stärker als zuvor, stehen wir dann doch auf zwei Beinen!
Bis dahin: Solidarität mit den Künsten – die konterinfizieren!
Varieté Kröte
Georg D. Schneider alias der ehrenwerte Hofrat Kramuri präsentiert im schönsten Museum Wiens sein neues Buch „Hofrat Kramuris Kröten im Kopf“, erschienen in der Edition Kundwerk. Dazu feiern wir an diesem speziellen Abend ein buntes Varieté voller clownesker Begegnungen. Schau’n Sie vorbei! Über dem Schatten könnte eine weiße Geige schweben…
Varieté Kröte
Freitag, 29. Mai 2020
Circus- & Clownmuseum Wien
Ilgplatz 7, 1020 Wien
KUNDWERK proudly introduces as partner of our performance team…
…strengthening our exceptional KUNDWERK-performance scheduled for the beautiful month of March 2020…
…with new music…born by poem and vision…
Composer Aaron Kümpfel !!
KUNDWERK stellt stolz als Partner unseres Vollzugsteams vor…
…stärkend unsere einzigartige KUNDWERK-Darbringung geplant für den schönen Monat März 2020…
…mit neuer Musik…geboren von Dichtung und Vision…
Komponist Aaron Kümpfel !!
KUNDWERK im KORB
geigt auf
rhythmisch haarscharf
wo bleibt die dichtung
ohne fragezeichen!
In der Art Lounge im Café Korb
Wien 1, Brandstätte 9
am Freitag, 27. März 2020, 19.30
LESEPERFORMANCE MIT MUSIK
Poetin: Manuela Kurt
Poeten: Martin M. Weinberger, Georg D. Schneider
Solo Violine: Annalisa Virzì
www.kundwerk.at– Freie Spende
KUNDWERK im KORB
geigt auf
rhythmisch haarscharf
wo bleibt die dichtung
ohne fragezeichen!
In der Art Lounge im Café Korb
Wien 1, Brandstätte 9
am Freitag, 27. März 2020, 19.30
LESEPERFORMANCE MIT MUSIK
Poetin: Manuela Kurt
Poeten: Martin M. Weinberger, Georg D. Schneider
Solo Violine: Annalisa Virzì
www.kundwerk.at– Freie Spende
Vernissage: Mittwoch 4. Dezember 2019, 18.30 Uhr
Ort: Ausstellungsbrücke
Regierungsviertel, Landhausplatz 1, 3109 St.Pölten
Zugang Haus 1a oder Haus 1, 3. Obergeschoss
Begrüßung: Theresia Pumhösel
Einführung: Nina Schedlmayer, Chefredakteurin "morgen"
Im Anschluss gibt es einen Imbiss und eine Weinverkostung der ausgezeichneten „Weinhandwerkerei Seyman“ im Pulkautal.
Ausstellungsdauer von 05. Dez. 2019 - 05. Feb. 2020
Täglich von 8 - 18 Uhr. Samstag, Sonn- und Feiertag Zugang nur über Haus 1a (beim Portier läuten)
Infos:
https://www.facebook.com/events/749934382189623/
http://www.noe.gv.at/noe/Kunst-Kultur/Ausstellungsbruecke.html
KUNDWERK proudly presents as member of our performance team…
…debuting in an exceptional KUNDWERK-performance scheduled for the beautiful month of March 2020…
…in an artistic poetical&musical fusion in the moment…
Annalisa Virzí !!
KUNDWERK präsentiert stolz als Mitglied unseres Vollzugsteams…
…debütierend in einer einzigartigen KUNDWERK-Darbringung geplant für den schönen Monat März 2020…
…in einer künstlerischen poetisch-musikalischen Verschmelzung im Moment…
Annalisa Virzí !!
KUNDWERK
Verslos glücklich,
ungehörig rhythmisch
im TAKTLOS.
Wann? SONNTAG, 21. JÄNNER 2018
Uhrzeit? 20 Uhr
Wo? Im Musiklokal TAKTLOS, Dornbacherstraße 107, 1170 Wien
Georg D. Schneider
Ayat Molhi
Manuela Kurt
M. M. Weinberg
Musica (Oud, Ney):
Galib Stanfel
Jetzt ist es soweit....KUNDWERK liest wieder....diesmal am FREITAG, 13. Jänner, underground rund um Irritation:
Ursula Linder
Manuela Kurt
Georg D. Schneider
Martin M. Weinberger
KUNDWERK liest .... um 360° verliebt - es versenken die Möwen ihr Gefieder im Meer.....
Dienstag, 25. Oktober 20:00 Uhr im Pelikanstüberl, Lerchenfelder Gürtel 51, 1160 Wien
Kundwerk ist neu im Netz. Wir können aber schon jetzt etwas Ungeheuerliches offenbaren: Kundwerk möchte publizieren die Gedichte in einem Band "Kundwerk" , die Bilder in einem Band "Kundwerk" von Manuela Kurt, Georg D. Schneider und Martin M. Weinberger.
Kundwerk hat Pläne für den Oktober: KUNDWERK basst in alle Sinne. Seite um Saite mit Bass und Stimme. Drei Münder: ein Klang. Mit Manuela Kurt, Georg D. Schneider und Martin M. Weinberger sowie Kevin Perner.