Denn Kunst ist nicht nur in Zeiten wie diesen infektiös, nein, sie ist immer Infektion gewesen, eine Infektion des Körpers, des Gefühls, des Geistes – zu aller Zeit.
Der künstlerische Ausdruck das Symptom eines alchemischen Prozesses umfassender Kontaminierung
Als solcher war sie gefürchtet und bekämpft, als solcher fügte sie den Menschen ein in die Schöpfung.
"Aber in den folgenden Tagen verschlimmerte sich die Lage. Die Zahl der eingesammelten Nagetiere nahm ständig zu, und die Ernte war jeden Morgen reicher. Vom vierten Tag an kamen die Ratten in Gruppen heraus und starben. Aus den Verschlagen, den Untergeschossen, den Kellern, den Kloaken stiegen sie in langen, wankenden Reihen hervor, taumelten im Licht, drehten sich um sich selber und verendeten in der Nähe der Menschen. Nachts hörte man in den Gängen und den engen Gassen deutlich ihren leisen Todesschrei. Am Morgen fand man sie in den Straßengräben der Vorstädte ausgestreckt, ein bißchen Blut auf der spitzen Schnauze, die einen aufgedunsen und faulig, die andern steif, mit gesträubten Schnauzhaaren. In der Stadt selber traf man sie in kleinen Haufen auf dem Flur oder in den Höfen. Manchmal starben sie auch einzeln in den Vorräumen der Verwaltungsgebäude, in den Schulhöfen, manchmal auf der Terrasse der Cafés." (Albert Camus, Die Pest, Reinbek: Rowohlt 2015, S.14)
"Man unterscheidet je nach Anzahl und Ausdehnung der Lichtquellen und diversen optischen Effekten mehrere Arten von Schatten (Kernschatten, Halbschatten, Mischschatten). Der Rand des unbeleuchteten Schattens heißt Schattengrenze oder Hell-Dunkel-Grenze, in Astronomie und Meteorologie auch Terminator oder Tag-Nacht-Grenze." (Wikipedia, Schatten, 27.04.20)
Die Presse: "Diese Krise stellt alles in den Schatten" (https://www.diepresse.com/5805742/diese-krise-stellt-alles-in-den-schatten)
Es bleibt ein schaler Nachgeschmack bei der Frage, ob nicht alle Staaten, ihre Regierungen und Hüter ihrer Ordnung Geschmack daran finden, dass sich keine Gruppen bilden und Abstand gehalten wird. Das Ausrufezeichen verbietet aber die Frage und festigt die imperative Feststellung. Kratzt es den Baum? Bestieg ihn einst Metternich und wer sitzt fest im Sattel?
Ein leichter Schwindel menschenleer – das Donauufer gehört den Hasen.
Ein Wirbel am Grund und geheime Zeichen.
Kinder, fürchtet euch nicht! Den Schnuller aber lasst liegen.
Wer bückte sich schon, ihn zu nehmen?
Es bleibt der Mensch im Schatten, unter Eis – die Krone auf dem Kopf.
Selbst die Pflanzen tragen Masken, wenig CO2.